ROSATTE - ROad Safety ATTributes exchange infrastructure in Europe

Projekt

Qualitätsgesicherte Daten­austausch­infrastruktur zur Übertragung sicherheitsrelevanter Attribute digitaler Straßenkarten

Projektziel:

Innerhalb von ROSATTE wird eine effiziente und qualitätsgesicherte Daten­austausch­infrastruktur zur Übertragung sicherheitsrelevanter Attribute digitaler Straßenkarten von den jeweils zuständigen örtlichen Behörden hin zu kommerziellen Kartenhersteller entwickelt.
Die Abbildung zeigt die Projektbeteiligten in den drei Bereichen Datenerfassung, Datenaustausch und Datenintegration sowie den vorgesehenen Datenfluss.

Projektkoordinator:

ERTICO- ITS Europe, Belgien

Projektpartner:

  • Association des sociétés françaises d'autoroute (ASFA), Frankreich
  • Laboratoire Régional de l'Ouest Parisien (LROP), Frankreich
  • Vlaamse Overheid - Dept MOW (Flämische Verkehrsbehörde), Belgien
  • NAVTEQ, Niederlande
  • Norwegische Straßenverkehrsbehörde (NPRA)
  • Oberste Bayrische Baubehörde im Staatsministerium des Innern (OBB)
  • PTV AG, Karlsruhe, Deutschland
  • Französisches Verkehrsministerium (SETRA)
  • SINTEF, Norwegen
  • Schwedische Verkehrsbehörde (STA)
  • Tele Atlas, Niederlande
  • TRIONA, Schweden
  • Universität Stuttgart, Insitut für Ingenieurgeodäsie (IIGS)
  • Transport for London (TfL), Großbritannien

ROSATTE möchte nun eine Datenaustauschinfrastruktur samt unterstützenden Tools entwickeln, die den Europaweiten Zugriff auf solche

Vorgehensweise:

Aktuelle sicherheitsrelevante Straßeninformationen werden sowohl für aktuelle Fahrerassistenzsysteme als auch für die Straßenbehörden benötigt. Fahrerassistenzsysteme tragen entscheidend dazu bei, die gesteckten Ziele zur Reduzierung der Zahl der jährlichen schweren Verkehrsunfälle zu erreichen. Als sicherheitsrelevante Straßeninformationen können in diesem Zusammenhang Verkehrszeichen, wie zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Warnschilder verwendet werden. Informationen hierüber werden von öffentlichen Stellen innerhalb der EU Mitgliedstaaten, welche für den Betrieb der jeweiligen Straßen zuständig sind, für ihre jeweiligen Dienstaufgaben erfasst, geführt und verwendet. Die Idee von ROSATTE ist es nun, diese Informationen die ja ohnehin bei den Straßenbaubehörden vorliegen, dort abzugreifen, auf Europäischer Ebene zusammenzuführen und Europaweit einheitlich verfügbar zu machen. Neben dem Austausch von kompletten Datensätzen, wird insbesondere der Austausch von neuen oder veränderten Daten mithilfe sogenannter inkrementeller Updates in den Fokus der Arbeit gerückt.

ROSATTE möchte nun eine Datenaustauschinfrastruktur samt unterstützenden Tools entwickeln, die den Europaweiten Zugriff auf solche inkrementellen Updates sicherheitsrelevanter Informationen ermöglichen. Dies wird sowohl den behörden- oder Organisationsinternen als auch den Datenbereitstellung zu Drittanbietern wesentlich erleichtern.

Das IIGS ist hierbei vor allem im Qualitätsmanagement und der Validierung der Ergebnisse involviert.

Ergebnisse:

Eine der maßgeblichen Entwicklungen in ROSATTE war die Definition einer einheitlichen Datenaustausch Schnittstelle. Straßenbaubehörden bzw. Straßenbetreiber in Testgebieten in 6 Europäischen Ländern haben diese standardisierte Austauschschnittstelle in ihre bestehenden Arbeitsabläufe und Datenbanken integriert und die Bereitstellung der Straßeninformationen mit Erfolg getestet.

Zwei kommerzielle Kartenhersteller, die auch als Partner in ROSATTE mitgewirkt haben, konnten diese Daten von den Behörden automatisiert abfragen und in ihre jeweiligen Datenbanken integrieren.

Eines der Hauptprobleme war das sogenannte „Location Referencing“. Mit Hilfe dieser Algorithmen können Informationen die als Attribute an Objekte in einer digitalen Straßenkarte (zum Beispiel an eine Straßenachse) angehängt sind, auch zwischen Karten unterschiedlicher Hersteller oder Versionen ausgetauscht werden. In ROSATTE wurden AGORA und OpenLR Algorithmen verwendet.

Das IIGS entwickelte hierzu ein Qualitätsmanagementverfahren und konnte dieses dann auch im Rahmen der Entwicklungsunterstützung testen. Es umfasst sowohl die Projektentwicklungs- als auch die operationelle Phase des Projekts. Abbildung 2 gibt einen Überlick über das entwickelte System.

Innerhalb dieses Qualitätsmanagementsystems hat das IIGS eine Test- und Validierungs Methodik entwickelt, welche dann zur Validierung der Ergebnisse herangezogen wurde. Die Vollständigkeit, topologische Korrektheit und Genauigkeit der bei den Kartenherstellern integrierten Objekte wurden dabei vor allem untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass die entwickelte Datenaustauschinfrastruktur zufriedenstellend funktioniert. Der Location Referencing Teil stellte sich dabei als einer der am meisten kritischen und mit dem größten Einfluss auf die Vollständigkeit und Korrektheit der Ergebnisse heraus.

Ansprechpartner:

Dieses Bild zeigt Volker  Schwieger

Volker Schwieger

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c.

Institutsleiter

Zum Seitenanfang